Diven, die ihr Herz an einfache Kadetten verschenken; Banditen, die sich als Theatermäzene und Opern-Fans entpuppen; junge Paare, die ihrem zahlungskräftigen Onkel Kinder vorgaukeln, die es gar nicht gibt oder ein ultra-feudaler Aristokrat, der auf Kreuzzug geschickt wird, damit seine Ehefrau mehr Zeit für ihren Liebhaber hat: Heitere Geschichten wie diese, mal skurril und absurd, mal feinsinnig ironisch oder auch mal derb vulgär, haben das Publikum seit je gut unterhalten und ihm lustvoll den Spiegel der eigenen bürgerlichen Existenz und Eitelkeiten vorgehalten.
Vor allem im Frankreich und Spanien des 19. Jahrhunderts entstanden so stark frequentierte Vergnügungs- und Boulevardtheater für die bürgerliche Mittelschicht. Die Cafés-Concerts und "Théâtres de minute" waren derart beliebt, daß sie eine schier unüberblickbare Fülle kleiner musikalischer Bühnenwerke, vornehmlich Operetten, hervorgebracht haben. Die Mehrzahl dieser Stücke ist, wie ihre Komponisten, vergessen, wurde selten nachgespielt und noch nie außerhalb der Grenzen ihrer jeweiligen Entstehungsländer gezeigt. Dabei entpuppen sich viele dieser Operetten als charmante Juwele und bestechen durch ihre musikalische Qualität.
So ist es unser Anliegen hierzulande noch nie aufgeführte Operetten und komische Opern aus allen Ländern der Erde in eigenen deutschsprachigen Fassungen (allesamt Erstübersetzungen) einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen - in Form von szenischen Aufführungen, thematischen Konzerten sowie CD-Aufnahmen und Videodokumentationen auf allen Kanälen. Aus Frankreich widmen wir uns neben Jacques Offenbach vor allem seinen Zeitgenossen Florimond Hervé, Charles Lecocq, Claude Terrasse, Frédéric Barbier, international etwa dem Slowenen Benjamin Ipavec, dem Schweizer Hermann Wetzel, dem Finnen Emil Kauppi, dem Venezolaner José Ángel Montero, dem Kolumbianer Quevedo Zornoza u.v.a.
Neben der szenischen Aufführung von Operetten-Einaktern möchten wir ein bislang, völlig unverständlicherweise, vernachläßigtes Repertoire der Wiener Operette sowie interessanter, hierzulande völlig unbekannter, Operettenliteratur ausländischer Provenienz in Form, von CD-Aufnahmen am Klavier und konzertanter Aufführungen pflegen.
Hierzu arbeiten wir mit dem Label Operetta Archives zusammen und setzen uns für die Werke von Carl Millöcker, Franz von Suppé, Richard Genée, Walter W. Goetze, Paul Abraham, um nur einige zu nennen, ein. So möchten wir einen professionellen und wichtigen Beitrag leisten, weiße Flecke im Repertoire zu
schließen und
stilistisch originalgetreu mit dem frischen Blick von heute einem
Publikum
des 21. Jahrhunderts
anregende,
herzerfrischende und lustvolle Musiktheaterabende
bieten.
Daniel Hirschel - Gesang / Dramaturgie / Regie
Geboren im ostthüringischen Gera begann Daniel Hirschel seine berufliche Laufbahn zunächst bei der Sparkasse Gera-Greiz, für die er nach seiner dortigen Ausbildung 4 Jahre lang als Wertpapierhändler tätig war. An der Universität Leipzig studierte er danach Theaterwissenschaften und war bereits während dieser Zeit freischaffend als Dramaturg für Theater-, Rundfunk-(Radio France Musique) und Fernsehproduktionen (ARTE-TV) tätig. Engagements führten ihn überdies an die Opéra Sankt Moritz sowie die Theater Altenburg-Gera und Plauen-Zwickau.
Als Dramaturg hat er inzwischen mehr als 20 Operetten aus dem Französischen übersetzt. Seine Forschungen über Paul Abraham finden sich im Buch "Operette unterm Hakenkreuz" dokumentiert.
Bad Hersfeld ist er langjährig als Regieassistent und Abendspielleiter verbunden sowie als Autor der "Oper für Kinder" (Entführung aus dem Serail, Aida, Der Bettelstudent, die er auch
selbst auf der Bühne präsentierte). 2015 übernahm er die Rolle des Onuphrie in Millöckers "Bettelstudent". Ferner ist er als Kritiker und Autor für das französische Fachmagazin
"Opérette" sowie für den Rundfunk tätig. Für die Operetta Foundation Los Angeles erarbeitet er eine erstmals weltumspannende Operetten-Enzyklopädie und nimmt als Referent international an
Symposien zum Thema Operette teil.
Karol Bettley - Tenor
Der Tenor Karol Bettley wurde in Warschau geboren und erhielt bereits zu Schulzeiten ersten Unterricht in Violine, Klavier und Gesang am Robert–Schumann–Konservatorium Zwickau. Sein Studium im Opern- und Konzertgesang absolvierte er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin.
Seit 2010 ist er Solist bei der Operettenbühne Berlin.
Karol Bettley gastierte als Solist u.a. am Theater der Stadt Greiz als Marquis de Chateauneuf in Lortzing’s "Zar und Zimmermann", Theater Putbus auf Rügen als Apollo in
Franz Grothe’s "Eine Nacht mit Casanova", Admiralspalast Berlin als Hans Styx in "Orpheus in der Unterwelt" und Fritz Steppke in "Frau Luna", Theater Arnstadt als Caramello in "Eine
Nacht in Venedig", Oper Oder-Spree Festspiele als Pluto in "Orpheus in der Unterwelt", Naturtheater Steinbach-Langenbach (Thüringen) als Jan Janicki in "Bettelstudent", Gewandhaus
Leipzig als Raoul de Chagny in "Das Phantom der Oper" (Gerber/Wilhelm) mit dem Liszt Symphonie Orchester Budapest.
Marina Bärtsch - Sopran
Die Schweizer Sopranistin Marina Bärtsch studierte an der Zürcher Hochschule der Künste bei Werner Güra, Lena Hauser und Roswitha Müller. Sie schloss sowohl den Master Pädagogik als auch den Master Performance Oper mit Auszeichnung ab. Zurzeit bildet sie sich bei Wessela Zlateva in Wien weiter.
Ab 2013 gehörte sie zum Ensemble des Opernlofts in Hamburg, wo sie im „Ring des Nibelungen“ zu hören war. Weitere Engagements umfassten die Despina in „Così fan tutte“ (Festival Oper Oder – Spree), die Susanna in M. Carafas „I due Figaro“ und die Sofronia in S. Storaces "Gli Equivoci" (Free Opera Company Zürich).
Neben der Leidenschaft für die Oper pflegt Marina Bärtsch auch das Lied- und Konzertrepertoire. Sie hatte unter anderem Auftritte in der Tonhalle Zürich (Monteverdi Programm „Passeggiata Veneziana“) oder am Klassik – Festival Boswiler Sommer.
Georgia Tryfona - Sopran
Georgia wurde in Korfu, Griechenland geboren und lebt derzeit in Berlin. Sie studierte Gesang in Korfu (Ionische Universität), in Wien (Konservatorium Privatuniversität) und schließlich in Berlin (Universität der Künste) bei Prof. Julie Kaufmann. Teil Ihrer Ausbildung waren auch Meisterkurse/Privatunterricht mit Barbara Bonney, Angelika Kirschlager, Emma Kirkby, Kai Wessel, John Norris, Doreen Defeis.
Sie gewann zweimal 2014 und 2018 den Rheinsberger Kammeroper Gesangswettbewerb und den Sonderpreis 'Beste Klassische Arie' des 2. Internationalen 'Giulio Perotti' Gesangswettbewerbs 2012. Als Preisträgerin des '2018 Belcanto Meisterkurs' mit Doreen Defeis und James Cooper , tratt sie mit dem Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode auf.
Als Konzertsängerin tratt sie in der Stuttgarter Bachakademie 2019 in Johannespassion von G.P. Telemann unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann. Zu ihren bemerkenswerten Auftritten als Konzertsängerin gehören Ein Deutsches Requiem (J. Brahms) mit der Komischen Oper Orchester, mit dem sie 2016 auch Die Schöpfung (J. Haydn) aufführte. In Horto Festival, sang sie auch den Sopran Solo in Beethoven's C-dur Messe. Zu ihren Opern-Partien gehören u.a. Belinda (Dido und Aeneas) unter der Leitung von Richard Stanley, Barbarina (Le Nozze di Figaro), Zerlina (Don Giovanni) unter der Leitung von Bruno Weil, 2. Fairy (Die Feenkönigin).
Auf dem Gebiet der Operette verkörperte sie bisweilen Adele in der Fledermaus und Valencienne in der Lustigen Witwe. Für Buffomania schlüpft sie in die Rollen von Offenbachs "Oyayaye" und Péinlla aus Hervés "Trombolino"
Alice Waginger - Sopran, Soubrette, Koloratur-Sopran
wurde in Wien geboren und wuchs in Mödling bei Wien und im Waldviertel auf. Sie studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Konzertfach Gesang bei Prof. Bernhard Adler, weiters Lied- und Oratorienunterricht bei Prof. Charles Spencer. Zusätzlich zur universitären Ausbildung besuchte sie den "Lehrgang für klassische Operette" bei Wolfgang Dosch am MUK. Sie ist als freischaffende Sängerin im deutschen Sprachraum tätig sowie Gründerin und Leiterin des Operetten-Ensembles oper@tee www.wieneroperette.at
in folgenden Buffomania-Produktionen:
Rachel in "Mamselle Napoleon"
Lilian in "Miss Exzentrick"
den CD-Aufnahmen "Der Bauerngeneral" (Yvonne) und "Das Süße Mädel"
Giedre Lutz - Konzertpianistin - Musikalische Leitung / Klavier / Korepetition
Giedre Lutz erwarb im Jahr 2003 einen Abschluss an der litauischen Staatsakademie für Musik und Theater als Konzertpianistin, Kammermusikerin und Musiklehrerin. Außerdem studierte sie Klavier bei Prof. László Simon an der Universität der Künste Berlin.
Darüber hinaus konnte sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse durch mehrere Meisterkurse und Seminare in Litauen und im Ausland vertiefen. Ihr persönlicher Werdegang wurde durch die Teilnahme an zahlreichen internationalen Projekten und Musikfestivals bereichert. Giedre spielte mit litauischen und lettischen Sinfonie- und Kammerorchestern. Bei vier nationalen und sieben internationalen Wettbewerben in Litauen, Frankreich, Spanien, Italien wurde sie Preisträgerin.
Giedre Lutz tritt regelmäßig als Solopianistin, Klavierbegleiterin und Ensemblemusikerin in verschiedensten Formationen auf nationalen und internationalen Bühnen auf (u.a. Litauische Nationalphilharmonie Vilnius, Philharmonie Kaunas, Musiktheater Klaipėda, Konzerthaus Klaipėda, Konzertsaal Polifonija Šiauliai, Philharmonie Berlin, Konzerthaus und Französische Friedrichstadtkirche Berlin, Nikolaisaal Potsdam).
Seit 2003 ist Giedre auch als Klavierlehrerin tätig. Sie unterrichtet in ihrem eigenen Klavierstudio in Berlin-Lichterfelde West. Außerdem arbeitet sie intensiv mit den Sängern und Instrumentalisten zusammen und ist als musikalische Leiterin gefragt.
Für Buffomania wirkt sie als Pianistin in den Produktionen "Oyayaye/Trombolino", "Vom Champagner an der Seine zum Heurigen an die Donau" sowie in der CD-Aufnahme der Operette "Der Gatte des Fräuleins" von Paul Abraham.
Alexander Stepanov - Klavier
Text folgt in Kürze
für Buffomania:
musikalische Einstudierung der Operette "Wenn Männer schwindeln" von Walter W. Goetze
Pianist für die CD-Aufnahme von Oscar Straus "Der Bauerngeneral"